Wann fahren wir nach Mardorf?

Diese Frage begleitete uns eigentlich schon seit Beginn des Schuljahres, und als wir die Monate kennen lernten, wussten wir endlich Bescheid: nach dem Geburtstag von Katharina (Frau Koch)!

Der Geburtstag von Katharina kam und letzte Woche konnten wir dann auf große Fahrt gehen. Am Montagmorgen kamen wir nicht wie sonst mit unseren Schultaschen in die Schule, sondern mit großen Koffern, darin das „Nötigste“ für eine Woche Spaß bei allen Wetterlagen! Frisch gestärkt ging es nach dem Frühstück los: Mardorf wir kommen! Und Mardorf  - das kannten wir schon -  nachdem wir bereits letztes Jahr dort auf Klassenfahrt waren. Tja, und kaum im Bus und losgefahren, stellten wir uns die nächste wichtige Frage: Sind wir bald da?

Zum Glück waren wir bald da und konnten auch gleich unsere Zimmer in der Jugendherberge beziehen, unser Zuhause für die nächsten vier Tage. Nach dem Mittagessen haben wir eine Stunde Mittagspause gemacht wie auch in den kommenden Tagen. Adem und Beatrice haben sich ein wenig ins Bett gelegt, während sich Tobias, Nicole und Sunita in ihr Zimmer zurückgezogen haben, zum Malen und Spielen. Ein wenig Ruhe vor den Erwachsenen! Beatrice hat die „Ruhe“ genutzt, um noch einmal in Ruhe die Schränke „durchzusehen“, ob auch alles da ist. Das geht natürlich am besten, wenn man alles ausräumt. Und noch einmal kontrollieren, ob die feuchten Tücher auch für die Woche reichen werden …

Nach der Mittagspause haben wir uns gleich auf den Weg gemacht, um zu schauen , ob der Strand vom letzten Jahr noch da war. Leider war kein Badewetter und wir mussten unsere Badesachen in der Jugendherberge lassen. Aber das hat uns nicht gestört: Buddeln kann man wunderbar mit Regensachen und Nicole sogar baden …

Tobias beim Buddeln
Nicole ebenso

Auch in den nächsten Tagen war das Wetter nicht besonders gut, aber zum Glück auch nicht besonders schlecht. Wir Erwachsenen konnten lernen, dass uns das Wetter immer wichtiger war als den Kindern: Wetter? Wir sind doch auf Klassenfahrt! Wir konnten alles machen, was wir uns vorgenommen hatten. Nur das Segeln musste ausfallen: zu viel Wind!

Am Dienstagmorgen bekamen wir schon recht früh Besuch: Sebastian mit seiner Mutter! Die Freude war groß! Sebastian hat sich zusammen mit seiner Mutter überlegt, wenn das Übernachten in Mardorf nicht geht, dann aber auf jeden Fall das Besuchen. Und das hat toll geklappt! Und für uns alle eine Premiere: unsere erste Klassenfahrt, bei der alle dabei waren!

Nach dem Frühstück am Dienstag sind wir dann in das Dorf gegangen zu Familie Rabe-Stadtländer. Dort warteten schon Heidi und Donna auf uns und hinter sich eine lange Kutsche. Und mit Heidi, Donna und der Kutsche fuhren wir durch Mardorf und durch die Felder. Aber wozu waren die vielen Löcher im Tisch. Nachdem wir unsere Trinkbecher ausgepackt hatten, wussten wir Bescheid!

Am Nachmittag sind wir dann zu den Eltern von Carolin (Frau Kruse) nach Schneeren gefahren. Dort stand schon der Grill bereit, denn wir wollten den Wolken am Himmel trotzen und grillen. Wir haben es geschafft! Natürlich mussten wir ebenfalls schauen, was es auf dem „Hof Kruse“ alles zu entdecken gab: Sandkasten, Stallungen, Fahrräder, das Kaninchen, der „Baumstuhl“ …

Adem mit Hasi
Tobias und Nicole im Baumstuhl

Am Mittwochmorgen haben wir Sebastian mit seiner Mutter und seinem Bruder Lukas in Neustadt am Hallenbad getroffen. Wetter und Temperaturen sollten uns für zwei Stunden egal sein, denn im Lehrschwimmbecken war das Wasser mollig-warm (29 °C!). So konnten sich auch Adem und Sebastian wohl fühlen. Nicole und Sunita waren dann mutig und sind im tiefen Becken geschwommen!

Wenn es auch für das Segeln am Nachmittag zu windig war, für eine Moorerkundung war das Wetter genau richtig! Von einem Aussichtsturm konnten wir über’s Moor schauen und später auf einem Bohlenweg sogar durch das Moor gehen. 

Wir Erwachsenen wollten das Moor nicht nur ansehen, sondern auch gerne etwas erzählen. Nicole hat sich auch alles bereitwillig angehört, dann aber höflich klar gemacht, dass es nun reicht: „Bist du nun fertig?“. Auf dem Weg hin zum Moor haben wir vorausschauend lange Stöcker gesammelt. Auf dem Bohlenweg kamen sie dann zum Einsatz: Ohhhh, wie tief die „Moorlöcher“ sind! Da kann man ja versinken! Die Erzählung von den Menschen, die früher auf dem Weg durch’s Moor versunken sind, hat Tobias sehr beeindruckt: das Wort  „Moorleichen“ kam in den nächsten Stunden einige Male aus seinem Mund.

Am Donnerstag haben wir beim Frühstück schon gleich unser Picknick geschmiert, denn es sollte über Mittag mit dem Boot nach Steinhude gehen. Pünktlich nach dem Frühstück kam dann Sebastian mit seiner Mutter und Lukas. Sogar Carolin ist mitgefahren, obwohl ihr doch auf dem Schiff immer schlecht wird. Aber sie hat so viele Fotos gemacht, dass sie es gar nicht gemerkt hat. Dieses Mal sind wir auf einem richtig großen Boot gefahren, an der Insel Wilhelmstein vorbei (wo viele Kinder auf dem Festungsturm „gefangen“ waren und winkten. Nicole wollte sie natürlich gleich retten und bat den Kapitän anzuhalten.) nach Steinhude. An der Uferpromenade haben wir gepicknickt und sind dann zur „Badeinsel“ gefahren.

An Baden war nicht zu denken, aber der Spielplatz mit Kletterturm, „Kraken-Karrussel-Wippe“ und Seilbahn haben entschädigt. So eine „Kraken-Karrussel-Wippe“ muss man gesehen haben. Und dass Tolle ist: alle konnten dort mitfahren, alleine oder auf dem Schoß. Mit dem Bus sind wir dann zurück nach Mardorf gefahren. Dort stand schon das „Büroteam“ von „unter den Eichen“ (Frau Rohde und Frau Miller) mit Kuchen, Erdbeeren und viel Schokolade. Sie hatten Sehnsucht nach uns und hatten sich gleich nach dem Unterricht auf den Weg nach Mardorf gemacht. Die Wiedersehensfreude nach drei Tagen war groß!

Tja, und dann war der letzte Abend angebrochen, und wir stellten mit Schrecken fest, dass wir immer noch nicht im Steinhuder Meer gebadet hatten. So konnten wir doch nicht wieder fahren! Also Augen zu und durch …

Guten Gewissens konnten wir anschließend unsere Koffer packen und uns zur letzten „Nachtruhe“ legen. So eine Klassenfahrt ist schon schön und genauso anstrengend: am nächsten Morgen mussten wir Kinder doch alle geweckt werden. Nach dem Frühstück haben wir uns dann verabschiedet: Tschüss Steinhuder Meer, Tschüss Spielplatz, Tschüss Jugendherberge … Und kaum losgefahren, hieß es wieder: Sind wir bald da?